Vor 200 Jahren (1): »We set off for Italy next week – «
Lord Byron an John Murray (sein Verleger), 29. September 1816[1]:
We have been to the Grindenwald – & the Jung-frau – & stood on the summit of the Wengeren Alp – and seen torrents of nine hundred feet in fall – & glaciers of all dimensions – we have heard sheperds pipes – and avalanches – and looked on the clouds foaming up from the valleys below us – like the spray of the ocean of hell.
– – We set off for Italy neyt week – the road is within this month infested with Bandits – but we must take our chance & such precautions as are requisite.
[Eine kleine Blog-Serie anlässlich meines Venedig-Stipendiums Oktober bis Ende Dezember 2016 –
Im April 1816 verließ der englische Dichter Lord Byron London – in Geldnot, blühender Ehekrise, unter wild wuchernden Gerüchten, er habe eine intime Affäre mit seiner Halbschwester. Im Juni traf er den Dichter Percy Bysshe Shelley, der mit seiner Frau Mary Godwin (Verfasserin des »Frankenstein«) in einer Villa am Ufer des Genfer Sees verweilte. Den Sommer und den Herbst über erkundete Byron rastlos die Gegend, schrieb Dramen und Gedichte, empfing und verabschiedete Besucher, besuchte selbst Madame de Stael in Coppet, und entschloss sich schließlich, weiter nach Italien zu reisen – mit Ziel Venedig.
Im Herbst 1818 traf dort auch Arthur Schopenhauer ein – mit einem Empfehlungsschreiben von JW Goethe an Lord Byron in der Brieftasche: Dreh- und Angelpunkt meines ersten Romans Die Welt ist im Kopf .]
- Wir sind in Grindelwald gewesen – und auf der Jungfrau [Jungfraujoch] – und standen auf der Höhe der Wengernalp – haben Wildbäche neunhundert Fuß in freiem Fall gesehen – und Gletscher jeder Größe – wir haben die Flöten der Schäfer gehört – und Lawinen – und sahen die Wolken, von den Tälern unter uns aufschäumend – wie die Gischt eines höllischen Ozeans. – – Morgen brechen wir nach Italien auf – die Straße ist gegenwärtig banditenverseucht – aber wir müssen es riskieren – und uns entsprechend vorbereiten.↵