Weniger müssen müssen (Amazon Rankings gucken)
Frag ich Kollegen, ob sie bei Amazon nachschauen, wie ihre Bücher laufen, sagen sie: Och, nö, ja manchmal, so gelegentlich, aber eigentlich kaum.
Und ich sag das gleiche.
Mit Amazon überhaupt ist es so eine Sache. Wir Autoren/innen alle lieben die Buchhandlung, aber Fakt ist, dass viele Menschen Bücher bei Amazon kaufen (und Klodeckel, und DVD-Player, und … alles andere). Seufz. Bei uns kommt allerdings genausoviel oder ‑wenig an – egal, wo und bei wem die Bücher erworben werden.
Und wenn ich nicht (Roman) schreibe, dann schreibe ich gerne Programme[1], oder »Algorithmen«, um einen gegenwärtig hochbeliebten Begriff zu benutzen.
Mein Amazon RankChecker hat klein angefangen, als Spielerei, als proof of concept: Ob man nicht die Daten für alle Bücher, Taschenbuch, Hardcover, aktuell oder ältere, einfach in einer Tabelle zusammenfassen könnte? Ohne viel Geklicke. Ohne viel »Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch …« ansehen zu müssen. Naja, und inzwischen sieht es so aus:

… das Produkt (mit einem Beispieleintrag): In Gesamtrang aller Bücher rangiert »Solar« bei 173389, in der Subkategorie (›Gegenwartsliteratur‹) bei 16793; lieferbar sind zum Zeitpunkt der Abfrage noch 11 Stück; im Durchschnitt aller Kundenbewertungen (insgesamt 73) kommt der Titel auf 3,8 * (Sternchen).
Wozu ist das gut? (Man könnte ja auch einmal die Woche beim Verlag anrufen und nachfragen, wie’s läuft.)
Es ist Big Data für den kleinen Autor. Schauen, wie’s rauf und runter geht (im ARC-Programm ist übrigens auch eine grafische Darstellung des Rankings über Tage, Wochen, Monate enthalten). Die Bomben-Besprechung in der FAZ – haut es die Verkaufszahlen rauf? Oder eher nicht? Staunen über Amazons Vorratshaltung: Wie schaffen die das, am einem Wochenende erst 12, dann 13, dann 14 Stück lieferbar zu haben? Ferienbeginn! Taugt mein tiefschürfendes Werk auch für sangriaschlürfende Strandurlauber? Neue Rezension? Schnitt gefallen oder gestiegen?
Solche Sachen eben. Für die Wissenschaft genausogut wie für die Eitelkeit, besonders auch für die Neugier. Eine kleine Rangelei mit Amazon, sozusagen. Es kann übrigens auch völlig unbeaufsichtigt laufen, das Programm (noch experimentell), zum Beispiel für Langzeit-Beobachtungen.
Liebe Kollegen und alle andere Interessenten: Hiermit gebe ich mit innigem Ernst das Programm hin, in der Zuversicht, dass es früh oder spät Diejenigen erreichen wird, an welche es allein gerichtet sein kann (danke, Arthur Schopenhauer für diese Phrase). Hier die Links zum Download (wenn im Zweifel, dann 32bit wählen)[2]:
- Siehe die entsprechenden Posts zum »Mauersegler«: Todesengelprogramm und Anmerkungen ↵
- Getestet auf Windows 8.1 und Windows 10; sollte aber auch problemlos auf Win 7 und sogar XP laufen. Linux-Version getestet auf Ubuntu 16.x↵