Und dann – nach Venedig
Für 2016 habe ich ein Künstlerstipendium im Deutschen Studienzentrum Venedig/Centro Tedesco di Studi Veneziani erhalten. Das heißt, im Oktober 2016 darf ich für drei Monate im Palazzo Barbarigo della Terrazza, direkt am Canal Grande/Ecke Rio San Polo einziehen. Und komme damit zurück an den Ort der Handlung meines ersten Romans, Die Welt ist im Kopf.
Der englische Dichter Lord Byron, der in dem Roman die zweite Hauptrolle – neben Arthur Schopenhauer – hat, nannte Venedig in einem Brief an einen Freund »the greenest island of my imagination«. Aber auch das Grau hat seine Faszination, besonders im späten Herbst und Frühwinter in Venedig, wenn der Rummel (ein bisschen) nachlässt:
Auf langen Spaziergängen (…) lernte Schopenhauer die Schattierungen von Grau lieben, und die verlegenen, flüchtigen Beimischungen von Farbe: ein gewittriges Gelb am Himmel, ein dunkelgrüner Algenfetzen treibend im Wasser, hellbraune Schlieren auf schwarzem Schlick, Rostrot krümelnd an einem Eisengeländer, die blaue Abtönung der Grauskala im Mondlicht.
Kann ich dann ja alles nachprüfen… jedenfalls freue ich mich sehr auf den Aufenthalt.
(Pressemitteilung der Kulturstaatsministerin Monika Grütters)