Rettet den Süden (Italiens)
Eine Reise in den Süden Italiens war noch Anfang des 20. Jahrhunderts ein Abenteuer. Die Kunsthistoriker Arthur Haseloff und Martin Wackernagel – die »Vorbilder« der Sandkorn-Figuren Tolmeyn und Imboden – waren abseits der wenigen Bahnlinien mit Karren und Maultieren unterwegs. Automobile gab es kaum. Die Region entvölkerte sich rapide. Verbrecherbanden machten ganze Landstriche unsicher. Das Land, beherrscht von einer quasi-feudalen Kaste von Großgrundbesitzern, konnte die Menschen nicht mehr ernähren. Hunderttausende wanderten nach Nord- und Südamerika aus. Ist es nicht bizarr, dass man damals die Herrschaft von Kaiser Friedrich II. (1198 – 1250) glorifizierte? – So traurig war die Gegenwart.
In einem sehr interessanten Artikel schildert der FAZ-Korrespondent für Italien, Dirk Schümer, den mezzogiorno von heute. Der Süden ist noch immer das Armenhaus Italiens. Die Verbrecherbanden heute heißen Mafia, Camorra, ›Ndrangheta.
Aber es ist ein wunderschönes Land. Um es zu entdecken, braucht man nur ein paar offene Augen und den Slow-Food-Führer Osterie d’Italia. Über alles andere stolpert man einfach. Hier ein paar Beispiele.

Federico Due – Friedrich II., der deutsche Kaiser in Süditalien. Diese Trattoria ist nicht im Osteria-Führer. Aber Tolmeyn aß dort die »Tette di Bianca Lancia«. (Gioia del Colle)